Die Stiftung

Die Geschichte der MAHLE-STIFTUNG

„Es kommt darauf an Brüderlichkeit zu verwirklichen, und zwar aus freien (....) Stücken, den Egoismus des Einzelnen wie den der Organisation zu überwinden.“  Dr. Ernst Mahle in seiner Rede zum 50. Geburtstag des MAHLE Konzerns

Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung

Die MAHLE-STIFTUNG wurde von den Gründern des gleichnamigen Konzerns ins Leben gerufen.  Dieser nahm seine Anfänge im Jahr 1920 mit dem Einstieg Hermann Mahles in das Unternehmen „Versuchsbau Hellmuth Hirth“ in Stuttgart. Zwei Jahre später trat auch Ernst Mahle in den Betrieb ein, weitere  zehn Jahre später wurden die Brüder schließlich alleinige Gesellschafter des Unternehmens. 1938 benannten sie die Firma in MAHLE KG um und führten den noch heute genutzten Namenszug als Firmenzeichen ein. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen dank zahlreicher technischer Innovationen stetig.

Inspiriert durch die Vorträge des Anthroposophen Rudolf Steiner zu sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen im Umgang und Einsatz von Kapital, entschlossen sich Hermann und Dr. Ernst Mahle 1964 ihre Geschäftsanteile an den zu diesem Zeitpunkt drei MAHLE Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung zu übertragen. Die MAHLE GmbH, in der die drei Unternehmen schließlich zusammen geführt wurden, ist seither zu 99,9 Prozent im Eigentum der gemeinnützigen MAHLE-STIFTUNG GmbH. Ein Ziel der Stiftungsgründung war das Eigentum am Unternehmen aus der Erbfolge herauszunehmen. Die Kontinuität in der Unternehmensleitung sollte gewährleistet sein, um eine wirtschaftlich stabile Entwicklung des Unternehmens weltweit voranzutreiben. Eine moderate, aber gleichzeitig stabile Gewinnausschüttung an die MAHLE-STIFTUNG sollte dem Unternehmen die Möglichkeit für umfassende Investitionen und weiteres Wachstum geben. Gleichzeitig sollte eine nachhaltige Projektarbeit der Stiftung gesichert werden.

Die MAHLE-STIFTUNG erhielt den Auftrag, gemeinnützige Projekte und Initiativen durch die Förderung der Gesundheitspflege, der Jugendhilfe, der Erziehung, Volks- und Berufsbildung sowie der Wissenschaft und Forschung zu verfolgen. Insbesondere sollten innovative Projekte unterstützt werden, die auf Grundlage der Anthroposophie arbeiten. Aus Sicht der Stifter sollten dadurch wichtige soziale und gesellschaftliche Impulse möglich werden, die bis weit in die Zukunft reichen.

Hintergründe zur Entstehung der MAHLE-STIFTUNG 

Ein Beitrag zu einer neuen und sozialen Eigentumsstruktur von Industrieunternehmen

Es war eine wegweisende Begegnung: Im Jahr 1919 erlebten die Brüder Mahle Dr. Rudolf Steiner bei öffentlichen Vorträgen im Stuttgarter Gustav-Siegle-Haus. Der Begründer der Anthroposophie setzte sich dafür ein, das Eigentum an Produktionsmitteln neu zu gestalten, um den Gegensatz von Kapital und Arbeit aufzuheben. Im Unterschied zu Karl Marx lehnte Steiner jedoch eine Verstaatlichung der Produktionsmittel kategorisch ab. Sein Leitgedanke war die Entflechtung des Staates in ein freies Geistesleben, ein assoziatives Wirtschaftsleben und ein den Gleichheitsgrundsatz bewahrendes Rechtsleben. Hermann und Dr. Ernst Mahle waren von der Persönlichkeit Dr. Rudolf Steiners tief beeindruckt. Bei regelmäßigen Arbeitskreisen und Tagungen trafen sie sich mit Unternehmern kleiner und großer Firmen, die ebenfalls mit der Anthroposophie und Steiners Sozialideen verbunden waren.

Das unternehmerische Wirken von Hermann und Dr. Ernst Mahle war eng und konsequent mit sozialen, geistigen und religiösen Werten verbunden. In der Zielsetzung zur Gründung einer Stiftung fand dieses Denken seinen besonderen Ausdruck. Die Gebrüder Mahle gründeten im Dezember 1964 in Stuttgart die MAHLE-STIFTUNG. Sie verzichteten auf den größten Teil ihres persönlichen Eigentums und übertrugen ihre Gesellschaftsanteile an den drei MAHLE Unternehmen, die später zur MAHLE GmbH zusammengeführt wurden, zu 99,9 Prozent auf die MAHLE-STIFTUNG GmbH und zu 0,1 Prozent auf die MABEG Beteiligungen GmbH (heute MABEG – Verein zur Förderung und Beratung der MAHLE Gruppe e.V.), die auch das alleinige Stimmrecht der Gesellschaft erhielt. Im Jahr 1965 begann die Stiftung mit ihrer Fördertätigkeit.

Historie des MAHLE Konzerns

Mit Pioniergeist und gebündelter Kompetenz: von der Werkstatt zum weltweiten Wirtschaftsunternehmen

Es war die Geburtsstunde des heutigen MAHLE Konzerns: Im Dezember 1920 übernahm Hermann Mahle seine Tätigkeit als Kaufmann in der Firma Hirth Versuchsbau, die in Stuttgart-Bad Cannstatt Zweitaktmotoren entwickelte und herstellte. 1922 folgte ihm sein Bruder Ernst, der sein Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart als Diplomingenieur abgeschlossen hatte. Elf Jahre später wurden die Brüder zu gleichen Teilen alleinige Gesellschafter der Elektronmetall GmbH, die aus dem Hirth Versuchsbau hervorgegangen ist. Damit war der Grundstein für die spätere Erfolgsgeschichte des MAHLE Konzerns gelegt.

Ernst Mahle – ein technisches Genie – entwickelte viele Patente und neue Herstellungsverfahren. In Verbindung mit den kaufmännischen Fähigkeiten seines Bruders Hermann war diese gebündelte Kompetenz das Fundament für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens. Denn was im Dezember 1920 in einer kleinen Werkstatt mit sieben Mitarbeitern begann, entwickelte sich innerhalb von zwölf Jahren zu einem technologisch führenden Industrieunternehmen mit 200 Mitarbeitern. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob der von Dr. Ernst Mahle favorisierte Leichtmetallkolben den bis dahin standardmäßig eingesetzten Graugusskolben verdrängen könnte. Neue Legierungen und die Erfindung des Ringträgerkolbens durch Ernst Mahle brachten schließlich den Durchbruch: Der Siegeszug des Leichtmetallkolbens begann. Bis Anfang der dreißiger Jahre entstanden neben der Kolbenproduktion drei weitere Geschäftsfelder: Filter, Druckguss und Flugzeugräder.

Mit seiner einzigartigen Systemkompetenz in den Bereichen Motorsysteme, Filtration, Elektrik/Mechatronik und Thermomanagement zählt MAHLE weltweit zu den Top-3-Systemanbietern im Bereich Automotive. MAHLE beschäftigt rund 66.000 Mitarbeiter an über 150 Standorten. 2014 erzielte der Konzern einen Gesamtumsatz von 10 Milliarden Euro.