Talk im StadtPalais – Mensch Entwicklung Zukunft

Talk im StadtPalais – Mensch Entwicklung Zukunft

Die Reihe „Mensch Entwicklung Zukunft: Lebenslinien im Zeitenwandel“ widmet sich bereits seit 2018 prägenden Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft. 

Hier finden Sie die Aufzeichnungen unserer Talks im Stadt-Palais Stuttgart mit dem SWR- und 3sat-Moderator Markus Brock.

Wie sieht das Europa unserer Zukunft aus?
Günther H. Oettinger, ehemaliger EU-Kommissar und Ministerpräsident a.D.

Europa steht nicht nur politisch und ökonomisch vor großen Herausforderungen. Auf den Klimawandel und den Einzug Künstlicher Intelligenz in eine zunehmend digitalisierte Arbeits- und Alltagswelt der Menschen muss so rasch wie möglich reagiert werden, und die derzeitigen  machtpolitischen Konstellationen außerhalb Europas erfordern eine geeinte europäische Stimme.

Eine Pandemie bedroht seit über einem Jahr nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern wird nicht abschätzbare Folgen für Wirtschaft und Wohlstand europa- wie weltweit haben. Werden sich die europäischen Mitgliedstaaten zusammenfinden, um gemeinsam einer sicheren und friedlichen, von humanen und demokratischen Werten geprägten Zukunft entgegenzugehen?

Aufzeichnung vom 17 Mai 2021

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz: Neue Normalität in der Arbeitswelt
Prof. Dr. Jutta Rump, Institut für Beschäftigung und Employability

Schon lange vor der Corona-Krise und dem Trend zum „Homeoffice“ hat die Digitalisierung in vielfältiger Weise Einzug in unsere Arbeitswelt gehalten und den Menschen neue Arbeitsformen abverlangt. Durch die Pandemie werden bestehende Trends nur beschleunigt.

Diese sind schneller als gedacht zur „Neuen Normalität“ geworden und stellen drängende Fragen zu den Auswirkungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf den Wert und die Gestaltung menschlicher Arbeit. Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Und was? Und: werden wir noch genug Arbeit für alle haben? Welche Bedeutung haben diese Transformationen für Arbeitsorganisation, Unternehmenskultur und Personalpolitik eines Unternehmens?

Aufzeichnung vom 26. April 2021

Bildung als Kompetenz im Umgang mit Unsicherheiten
Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau 

Für was und wie verschafft man sich eigentlich Bildung? Dieser sehr deutsche Begriff steht gleichermaßen für ein Konzept bzw. ein Ziel und einen Prozess. Er verweist auf eine gelingende Entwicklung der Person und ist zugleich mit dem Zusammenwirken von „Ich und Welt“ verknüpft. So sind Welt- und Selbstentwicklung rückbezügliche Prozesse. Es ist uns kaum mehr möglich hier von einer durchweg harmonischen Angelegenheit auszugehen. Vielmehr sehen wir die Weltentwicklung und die individuellen Lebensläufe von Brüchen, Konflikten und Risiken geprägt. Gelingende Entwicklung der Person muss daher als Befähigung zum erfolgreichen Umgang mit Unsicherheiten angelegt sein. Wenn man Befähigung als Kompetenz fassen möchte kann man kurz sagen: Bildung ist Kompetenz im Umgang mit Unsicherheit. Aber was bedeutet dies hinsichtlich der Anforderungen an Bildung in unserer Zeit genau? Was ist als Herausforderung für die Hochschulbildung zu bedenken? Welchen Rahmen bieten die großen Trends wie Klimawandel und Digitalisierung für individuelle und gesellschaftliche Bildungsprozesse? Mehr dazu erfahren Sie in unserem Talk.

Aufzeichnung vom 12. April 2021


 

Psyche 3.0 – um das neue Denken und Fühlen in exponierten Zeiten
Prof. Dr. Thomas Druyen
Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement, Sigmund Freud Privat Universität Wien 

Prof. Druyen führt seit vielen Jahren Gespräche und Interviews über die Zukunft des Menschen. Dazu hat sein Institut einen Zukunftskompass entwickelt, der ausschließlich das Leben in zehn oder fünfzehn Jahren antizipiert. Es geht darum, die Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte der Bürger:innen zu erfragen. Die Ergebnisse dieses Gedankenaustausches und der dazugehörigen Studien stehen im Mittelpunkt des Talks. Prof. Druyen schildert seinen Eindruck, dass sich die Psyche des Menschen verwandelt wie nie zuvor.

Aufzeichnung vom 8. März 2021

Welches Denken führt in die Zukunft? Erneuerung unseres gesellschaftlichen Denkens und Handelns
Prof. Dr. Harald Schwaetzer
Philosophisches Seminar an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte

Unsere Gegenwart befindet sich in einem grundlegenden Wandel - mit großen Chancen und neuen Möglichkeiten, aber auch mit Risiken und Problemen. Die große Tradition der schwäbischen Intellektuellen um 1800 hat uns gelehrt, dass Philosophie als Bezug zum Geistigen der Schlüssel von Kultur und Technik, überhaupt einer gelingenden Lebensgestaltung ist. Wie können wir 200 Jahre später diese Anregungen aufgreifen und so verwandeln, dass sie neue Relevanz und Kraft gewinnen für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft?

Aufzeichnung vom 8. Februar 2021

Stuttgart als Hochburg des medizinischen Pluralismus im 20. Jahrhundert:
Schulmedizin, Anthroposophischer Medizin und Homöopathie
Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Robert Jütte, Leiter i. R. des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung

Unterschiedliche Richtungen in der Medizin haben in Stuttgart eine lange Tradition. Das 1828 gegründete städtische Katharinenhospital war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes modernes Krankenhaus, in dem auf dem Gebiet der Medizin erbracht wurden. Das erste anthroposophische Krankenhaus, an dem noch Rudolf Steiner persönlich wichtige Impulse setzte und in dem sich auch ein innovatives Forschungslaboratorium befand, stand auf der Gänsheide in Stuttgart. An diese Tradition knüpft heute Filderklinik an. Das Stuttgarter Homöopathische Krankenhaus, das seine Entstehung dem württembergischen Industriellen Robert Bosch verdankt, war um die Mitte des 20. Jahrhunderts eine der bedeutendsten homöopathischen Kliniken in Europa.

Aufzeichnung vom 18. Januar 2021


 

Juden in Stuttgart – einst und heute. Fortsetzung einer Tradition oder Neubeginn?
Dr. h.c. Joel Berger, Landesrabbiner von Württemberg a. D

Die Spurensuche zur Geschichte des Judentums und der Juden in Stuttgart mit dem langjährigen Landesrabbiner von Württemberg, Dr. Joel Berger, beleuchtet jüdisches Leben in unserer Stadt. Behandelt werden besondere Persönlichkeiten und der Einfluss von Stuttgarter Juden auf das geistige, kulturelle, wirtschaftliche wie soziale Leben in früheren Jahrhunderten bis zur Vertreibung und Zerstörung im Nationalsozialismus. Im Fokus steht die Wiederkehr jüdischer Religion und Kultur nach dem zweiten Weltkrieg und die Impulse, die von der jüdischen Gemeinde in die Stadtgesellschaft von heute ausgehen.

Aufzeichnung vom 17. Dezember 2020